Im Studio Eins des Saarländischen Rundfunks auf dem Halberg in Saarbrücken ist zum zehnten Mal der „Professor Axel Buchholz Preis für journalistischen Schülernachwuchs des Saarlandes 2023“, kurz: der „Axel Buchholz Preis 2023“, verliehen worden. Insgesamt wurden am Donnerstagabend auf dem Saarbrücker Halberg zehn Preise im Wert von 10.750 Euro verliehen – so viel wie noch nie.
Die Gewinnerinnen und Gewinner im Überblick:
- Grundschule: Le journal de l`école: „Les petits reporters“, Grundschule Limbach (500 Euro).
- Förderpreis Grundschule, persönlicher Preis von Professor Axel Buchholz: Schlüsselchen, Erich-Kästner-Schule Heusweiler-Holz (250 Euro, zur Verfügung gestellt von Professor Axel Buchholz).
- Print: Schülerzeitung „CUSS“, Cusanusgymnasium St. Wendel (1.500 Euro; zur Verfügung gestellt von der Saarländischen Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH).
- Online/Digital: Marie Seiwert für „Musik verbindet Generationen“, Peter-Wust-Gymnasium, Merzig (SR-„Young Reporter“)
- Jungjournalistin: Laura Sophie Laux für „Quo vadis digitale Schule im Saarland?“, Albert-Magnus-Gymnasium, St. Ingbert
- Courage-Preis der Kultusministerin: Anouk Viero für „Iranische Realität: Peitschenhiebe, Gefängnis, Tod“, in: „Camäléon“, Deutsch-Französisches Gymnasium Saarbrücken
- Europa-Preis der Staatskanzlei: Stop-Motion-Video „Die Entstehung der EU und ihre wichtige Bedeutung für die Gesellschaft“, Friedrich-List-Schule, Kaufmännisches Berufsbildungszentrum (KBBZ) Saarbrücken
- Sozialpreis: Niklas Schäfer, Annika Traußneck, Jule Kracht, Amy Weber für „Fehltage dank Busverbindung“, Berufsbildungszentrum Hochwald (BBZ Hochwald), Wadern-Nunkirchen
- Medienpreis-Projekt: „Gemischtes GaK“ – Der Schulpodcast des Gymnasiums am Krebsberg (GaK), Neunkirchen
- Sportpreis: Samira Brausch für „Das Alter spielt im Fußball keine Rolle“, Willi-Graf-Realschule Saarbrücken (SR-„Young Reporter“)
Der Axel Buchholz Preis 2023 wurde in zehn Kategorien vergeben:
Print – Preis der Saarländischen Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH
Gesucht wird die beste oder besonders förderungswürdige Schülerzeitung über die Kriterien Themenvielfalt, Relevanz der Themen, journalistische Qualität, Aufmachung und Layout sowie Erscheinungsrhythmus. (Preisgeld 1.500 Euro).
Preisträger 2023: „CUSS“ (Schülerzeitung des Cusanus Gymnasiums St. Wendel)
Jurybegründung:
Von Jahr zu Jahr erscheint der CUSS in gleichbleibend hoher Qualität. Persönliche Geschichten, Namen und Gesichter lassen das so oft Gehörte ganz konkret werden. Erlebnisse, Sorgen, Ängste, Einsamkeit, Mut und Stärke spiegeln sich hier wider.
Dr. Thomas Trapp, Redaktionsleiter Saarländische Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH
Online/Digital – Preis von Saarländischem Rundfunk und Verband der freien Berufe
Gesucht wird die beste multimediale/crossmediale Präsenz über Kriterien wie Art, Intensität, Seriosität, journalistische Qualität, Relevanz und Optik der Auftritte auf klassischen Internet-Seiten und im Web 2.0 (Preisgeld 2.500 Euro).
Preisträgerin 2023: Marie Seiwert für „Musik verbindet Generationen“, Peter-Wust-Gymnasium, Merzig (SR-„Young Reporter“)
Jurybegründung:
Marie Seiwert hat nicht nur ein modernes Medium für ihren journalistischen Beitrag genutzt – nämlich einen Instagram-Reel, den sie selbst aufgenommen hat und in dem sie selbst zu sehen ist. Zudem hat sie das Thema journalistisch gut angepackt: Sie zeigt zum einen Annika, die als junger Mensch im Chor ihrer Mutter Hildegard mitsingt und es für sie schön ist, Teil des Ganzen zu sein. Zum anderen zeigt sie Henk Nuwenhoud, der als DJ-Urgestein Henk de Tank in Saarbrücken bis tief in die Nacht auch für junges Publikum auflegt. Jung und Alt verbindet für ihn die Liebe zur Musik.
Sanitätsrat Dr. Hans Joachim Lellig, Vorsitzender Verband der Freien Berufe des Saarlandes e. V.
Jungjournalistin/Jungjournalist – Preis der Sparkassen-Finanzgruppe
Gesucht wird der beste Jungjournalist mittels Auswertung der besten eingereichten Artikel. Kriterien sind Relevanz des Themas, journalistische Sorgfalt, Rechercheaufwand und -sorgfalt, journalistische Darstellungsform und Stil (Preisgeld 1.000 Euro).
Preisträgerin 2023: Laura Sophie Laux für „Quo vadis digitale Schule im Saarland?“, Albert-Magnus-Gymnasium, St. Ingbert
Jurybegründung:
In einer Zeit, in der die Digitalisierung, das Internet und soziale Medien unseren Alltag und unsere Zukunft immer stärker prägen, zeigt Laura Sophie Laux mit ihrem Artikel „Quo vadis digitale Schule im Saarland?“ eindrücklich, wie wichtig es ist, junge Menschen nicht nur als Nutzerinnen und Nutzer, sondern als kritische Denkerinnen und Denker sowie als Gestalterinnen und Gestalter in den Bildungsprozessen zu sehen. Der Beitrag ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie junger Journalismus im Saarland nicht nur informieren, sondern auch zum Nachdenken anregen und zur gesellschaftlichen Diskussion beitragen kann.
Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar
Die beste Jungjournalistin Laura Sophie Laux erhält zusätzlich die Möglichkeit zu Praktika beim Saarländischen Rundfunk und in der Pressestelle des Kultusministeriums. Außerdem nimmt sie am Bundeswettbewerb der Jugendpresse teil.
Grundschule
Gesucht wird das pfiffigste und/oder besonders förderungswürdige Printprodukt/Medienprojekt einer Grundschule des Landes (Preisgeld 500 Euro). Der Preis wird ebenfalls von der Sparkassen-Finanzgruppe zur Verfügung gestellt
Preisträger 2023: „Le journal de l`école: Les petits reporters“, Grundschule Kirkel-Limbach/Bilinguale Grundschule Französisch Limbach (Bilinguale Schülerzeitung)
Jurybegründung:
Im Saarland gibt es fünf bilinguale Grundschulen. Nur eine davon hat eine zweisprachige Schülerzeitung. Das ist die „Bilinguale Grundschule Limbach“ mit „Le journal de l’école: les petits reporters“. Die kleinen Texte der ´kleinen Reporter` erscheinen auf Deutsch und Französisch. Schul- und Projektleiterin Daniela Schlicker meint, die Zeitung charakterisiere, die zweisprachige Schule, in der die deutsch-französische Freundschaft gelebt werde. Es ist ein besonders anspruchsvolles Projekt als ein Baustein der saarländischen Frankreichstrategie.
Professor Axel Buchholz
Förderpreis Grundschule von Professor Axel Buchholz persönlich
Axel Buchholz selbst wählt unter den Grundschuleinreichungen sein Lieblingsprojekt (Preisgeld: 250 Euro).
Preisträger 2023: Schlüsselchen, Erich-Kästner-Grundschule Holz
Jurybegründung:
Das „Schlüsselchen“ der Erich-Kästner-Grundschule Holz ist eine der besten und mehrfach ausgezeichneten Grundschul-Schülerzeitungen im Saarland. Zuletzt bekam sie den Axel Buchholz Preis im vergangenen Jahr zum 35. Geburtstag. Die Jury lobte die dauerhaft hervorragende Qualität, zu der auch die zahlreichen farbigen Bilder beitragen. In der Bewerbung für dieses Jahr kündigt die Schulleiterin „schweren Herzens“ an, dass – „so wie es aussieht“ – dies „die letzte Ausgabe“ sein werde. Wegen der geänderten Vorgehensweise bei der Veröffentlichung von Bildern sei es der Schule nicht mehr möglich, die Schülerzeitung „in dem bisherigen Umfang weiterzuführen.“ Zur Begründung heißt es: „Das finden wir schade – aber da hat dann der Datenschutz gewonnen.“ Auch die Jury fände das sehr schade. Sie verleiht dem Schlüsselchen deshalb den „Förderpreis“ – zu verstehen diesmal als Preis, der das „Weitermachen“ fördern will.
Professor Axel Buchholz
Courage-Preis der Kultusministerin
Gesucht werden Beiträge, die sich mit Solidarität und Demokratie befassen. (Preisgeld 1.000 Euro).
Preisträgerin 2023: Anouk Viero für „Iranische Realität: Peitschenhiebe, Gefängnis, Tod“, in: Camäléon (Das Online-Schülermagazin des Deutsch-Französischen Gymnasiums Saarbrücken)
Jurybegründung:
„Frau – Leben – Freiheit“: Unter diesem Motto protestieren mutige iranische Frauen seit dem Tod Jina Masha Aminis für Selbstbestimmung und Freiheit und beweisen damit jeden Tag aufs Neue eine beeindruckende Courage. Anouk Viero taucht in ihrem Artikel in die Lebensrealität der Frauen im Iran ein und wirft auch einen Blick auf die generelle Menschenrechtssituation vor Ort. Ihre Rechercheergebnisse bettet sie geschickt in ein Interview mit einer iranisch-stämmigen Menschenrechtsexpertin der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte ein. Diese meisterhafte Verknüpfung von externem Blick und Insiderperspektive verleiht ihrer Arbeit eine bemerkenswerte Tiefe und Authentizität.
Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes
Europa-Preis der Staatskanzlei
Gesucht wird der beste Beitrag, der sich mit Frankreich oder Europa beschäftigt (Preisgeld 1.000 Euro).
Preisträger 2023: Stop-Motion-Video „Die Entstehung der EU und ihre wichtige Bedeutung für die Gesellschaft“, Friedrich-List-Schule, Kaufmännisches Berufsbildungszentrum (KBBZ) Saarbrücken
Jurybegründung:
Das Stop-Motion-Video des KBBZ Saarbrücken nutzt unterschiedliche visuelle Erzählmethoden und erklärt theoretische Aspekte lebendig und verständlich. Das Video hat durch den kreierten Schauplatz, eine selbstkomponierte Melodie und die Kooperation mit den Lesemeisterinnen der Grundschule Dellengarten einen ganz besonderen Charme. Im Europawahljahr hat der Beitrag enorme Relevanz und schafft Bewusstsein für die große Verantwortung, die wir Europäerinnen und Europäer haben – und viele von uns sogar zum ersten Mal.
David Lindemann, Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten
Sozialpreis des Sozialverbands VdK Saarland e.V.
Gesucht wird der beste Beitrag zu sozialem Engagement, sozialer Gerechtigkeit oder einem anderen sozialen Thema in Print, Radio, Fernsehen oder in den sozialen Medien (Preisgeld: 1.000 Euro).
Preisträger 2023: Niklas Schäfer, Annika Traußneck, Jule Kracht, Amy Weber für „Fehltage dank Busverbindung“, Berufsbildungszentrum Hochwald (BBZ Hochwald), Wadern-Nunkirchen
Jurybegründung:
Die Schülerinnen und Schüler haben sich eines Alltagproblems angenommen, das den Schulbetrieb erheblich stört, seit langem bekannt ist, aber von den Verantwortlichen offenbar geflissentlich ignoriert wird: nicht funktionierende Busverbindungen zur Schule. Dabei haben sich Niklas Schäfer, Annika Traußneck, Jule Kracht und Amy Weber erfolgreich an die besonders schwierige journalistische Form des Kommentars gewagt.
Peter Springborn, Landesgeschäftsführer Sozialverband VdK Saarland e.V.
Medienprojekt-Preis der Landesmedienanstalt
Ausgezeichnet wird das beste Medienprojekt aus allen Einreichungen (Preisgeld: 1.000 Euro).
Preisträger 2023: „Gemischtes GaK“ – Der Schulpodcast des Gymnasiums am Krebsberg (GaK), Neunkirchen
Jurybegründung:
Die aktuelle Medienlandschaft ist von Komplexität und Schnelligkeit geprägt. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass junge Menschen die Werkzeuge und das Verständnis haben, um sich sicher und verantwortungsbewusst in der digitalen Welt zu bewegen. Durch ansprechende Inhalte, abwechslungsreiche Präsentation und stete Kontinuität schaffen die Schüler:innen des Gymnasiums am Krebsberg (GaK) mit ihrem Schüler-Podcast nicht nur einen medienkompetenten Auftritt. Sie machen jungen Menschen komplexe Themen zugänglich und regen ihre Zuhörer:innen zum Nachdenken an.
Ruth Meyer, Direktorin der Landesmedienanstalt Saarland
Sportpreis des Landessportverbandes für das Saarland
Gesucht wird der beste Beitrag aus der Facettenvielfalt des Sports, insbesondere des Saar-Sports (Breiten-, Leistungs-, Vereinssport, Ehrenamt, Fair Play) als Text, Video oder Blogartikel (Preisgeld: 1.000 Euro).
Preisträgerin 2023: Samira Brausch für „Das Alter spielt im Fußball keine Rolle“, Willi-Graf-Realschule Saarbrücken (SR-„Young Reporter“)
Jurybegründung:
„Wir sind trotz Altersunterschied eine Gemeinschaft. Abhängen mit Älteren ist gar nicht langweilig“, lautet das Fazit von Samira Brausch. Die 16-jährige Schülerin arbeitet in ihrem Filmbeitrag überzeugend das große Potential des Sports als Brückenbauer zwischen den Generationen heraus. Ihre Erkenntnis, dass Jung und Alt im Sport gemeinsam viel Spaß haben und voneinander profitieren können, setzt die Schülerin überzeugend und stimmig in Szene.
Heinz König, Präsident Landessportverband für das Saarland (LSVS)
Über den „Axel Buchholz Preis“, die Partner und die erste Ausstellung
Partner des „Axel Buchholz Preises“ sind der Saarländische Rundfunk und die Saarländische Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH als Gründer des Preises, außerdem die Staatskanzlei des Saarlands (Europaabteilung), das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes, die Sparkassen-Finanzgruppe, der Sozialverband VdK Saarland e.V., die Landesmedienanstalt des Saarlandes (LMS), die „Medienebene e.V. – Dein junger Medienverband im Südwesten“, der Landessportverband für das Saarland (LSVS), der Verband der freien Berufe des Saarlandes e.V. sowie das Deutsche Zeitungsmuseum.
Der „Axel Buchholz Preis“ ist benannt nach dem ehemaligen Chefredakteur und stellvertretenden Hörfunkdirektor des Saarländischen Rundfunks. Seit 1972 engagiert sich Professor Axel Buchholz in der Aus- und Weiterbildung von Volontären und Journalisten. Als Honorarprofessor unterrichtete er unter anderem an den Universitäten Mainz und Trier. Erste journalistische Erfahrungen sammelte Axel Buchholz als stellvertretender Chefredakteur einer Schülerzeitung.
Hier setzt auch der Wettbewerb an: Er will bei den Schülerinnen und Schülern das Interesse daran wecken, journalistisch zu arbeiten, sich aktueller Themen anzunehmen und diese aufzuarbeiten. Das kann im Print oder Online geschehen, in klassischen Darstellungsformen ebenso wie in Blogs, Videoformaten oder ähnlichem.
Der Wettbewerb um den „Axel Buchholz Preis“ will auch einen Beitrag dazu leisten, die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken und den journalistischen Nachwuchs des Saarlandes zu fördern.
Die Schülerzeitungen, Artikel, Videos und Audios der Preisträgerinnen und Preisträger werden erstmals öffentlich präsentiert. Die Ausstellung „Medienkompetenz stärken – journalistischen Schülernachwuchs fördern – Präsentation der Preisträger-Arbeiten des Axel-Buchholz-Preises“ wird am Sonntag, 17. März, 10.30 Uhr, im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen eröffnet. Zudem werden einige Exemplare alter Schülerzeitungen aus dem Saarland ausgestellt, die von Saarländerinnen und Saarländern auf einen Aufruf von „Axel Buchholz Preis“ und Deutschem Zeitungsmuseum hin eingereicht wurden, die älteste unter ihnen aus den 20er-Jahren. Die Ausstellung läuft bis einschließlich Sonntag, 7. April.
